Mittwoch, 07.12.2022 WIRTSCHAFT IM OSTEN - IMMER MITTWOCHS
+++ Wie jetzt Infrastrukturprojekte beschleunigt werden sollen +++ Wie wir einfacher und schneller zu Fachkräften aus Drittländern kommen wollen +++ Warum VNG keinen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen stellen muss ++ Wo das Rohöl für Leuna nach Ende der russischen Belieferungen herkommt +++ Was die steigenden Energie- und Materialkosten mit Autozulieferern in Thüringen und dem Süßwarenhersteller Bodeta machen und warum sie dennoch optimistisch in die Zukunft schauen +++
Fußballweltmeister werden wir also nicht. Das ist schon mal sicher und vielleicht auch gut so.
Vermutlich ist es das Beste, das Ganze abzuhaken und schnell zu vergessen. Mit dem lauen Gefühl, ob wir die WM eigentlich wollen sollten, mit dem Disput um die kämpferische Armbinde für Manuel Neuer, dem verwirrenden Foto von unserer sprachlosen Nationalmannschaft, dem Armbinden-Auftritt von Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Katar und last but not least dem schwachen Spiel unserer Fußballhelden wurde nichts wirklich Bewahrenswertes geschaffen.
Dabei hatten wir doch gute Absichten. Wir wollten die Katarer in Sachen Menschenrechte bekehren und natürlich Weltmeisters werden. Ist aber irgendwie anders gekommen. Aber vielleicht haben wir doch zwei Dinge gelernt: Vom hohen Moralross ist schlecht zu bekehren und man kann zwar immer Weltmeister werden wollen, sollte aber erkennen, wenn man nicht weltmeisterlich ist und das nicht nur im sportlichen Bereich.
Vielleicht wäre eine Prise Demut nützlich. Bei der Digitalisierung sind wir international bestenfalls Durchschnitt, hatten aber angeblich die mordernste Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und in Coronazeiten die weltbeste Coronawarn-App, gemeint war damit aber nur die teuerste. Und jetzt beschließen wir gerade Eckpunkte für ein besseres Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das laut Hubertus Heil „das modernste Einwanderungsrecht in Europa“ abbilden soll. Dabei würde es ja genügen, wenn es Deutschland tatsächlich helfen würden, Fachkräfte aus dem Ausland schnell und unbürokratisch zu beschaffen.
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen. Georg Christoph Lichtenberg, dt. Physiker, Naturforscher, Mathematiker & Schriftsteller
NEWS-AUSWAHL
VNG nimmt Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen zurück +++ Leuna-Raffinerie verzichtet ab Ende 2022 auf russisches Öl und ersetzt es durch Lieferungen über den Hafen in Danzig und eine Pipeline aus Danzig (Polen) +++ Ein Investor hat sich für den insolventen Süßwarenhersteller Bodeta gefunden+++ Thüringens Autozulieferer beklagen Kostendruck und fehlendes Personal +++
Wenige Tage vor dem ersten Jahrestag der Ampelregierung kam endlich der Entwurf des „Gesetzes zur Beschleunigung von verwaltungsgerichtlichen Verfahren im Infrastrukturbereich“ ins Kabinett. Höchste Eisenbahn angesichts der ambitionierten Ziele hinsichtlich der Klimaneutralität. Obwohl alle wissen, dass wir ohne mehr Tempo unsere Klimaziele auch künftig verfehlen werden, liegt jetzt nach fast 364 Tagen ein Entwurf auf dem Tisch.
Wichtigste Aussage:
„Die Gerichtsverfahren zu großen Infrastrukturprojekten erhalten Vorrang und werden effizienter. Klar korrigierbare Mängel sollen Projekte nicht mehr aufhalten“, so der Bundesjustizminister.
Da kann man ja nur hoffen, dass das reicht und damit der erforderliche Temposchub gelingt.
Das erklärte Ziel der Bundesregierung ist es, dass seit März 2020 existierende Fachkräfteeinwanderungsgesetz, von dem viele nichts wissen, für andere es einfach zu bürokratisch ist, so zu modernisieren, dass Fachkräfte aus Drittsaaten einfacher und schneller für den deutschen Arbeitsmarkt rekrutiert werden können.
Arbeitsminister Hubertus Heil dazu:
„Im Wettbewerb um Talente und helfende Hände bieten wir neue, und vor allem einfachere Wege, um in Deutschland zu arbeiten. Und zwar so, dass alle davon profitieren: die Menschen, die schon in Deutschland leben und die, die neu zu uns kommen.“
Ziel sei, das modernste Einwanderungsrecht in Europa zu schaffen. Wichtiger ist die Wirksamkeit.
Mit Dr. Philipp Mehne verantwortet ab 1. Dezember 2022 ein versierter Stratege und gut vernetzter Kommunikator die Geschicke der Land der Ideen Marketing GmbH sowie die zukünftige Ausrichtung der Marke. Er folgt auf Ute Weiland, die das Unternehmen nach sechs Jahren verließ. Land der Ideen ist auch Veranstalter des Ostdeutschen Wirtschaftsforums OWF.
Einladung zur W+M-Club-Lounge "Networking zum Jahreswechsel" Die Club-Lounge ist eine Kooperationsveranstaltung von Wirtschaft+Markt, dem MPW – Forum für Medien, Politik und Wirtschaft und reqPOOL im Berlin Capital Club. Die Veranstalter laden Sie herzlich zum “Networking zum Jahresausklang” ein.
Frank Nehring und Helge Sych lassen das Jahr 2022 bei einem gemeinsamen Dinner Revue passieren und wollen gemeinsam mit Ihnen über die vordringlichen Themen 2023 sprechen.
14.12.2022, 19:00 Uhr, Berlin Capital Club, Mohrenstraße 30, 10117 Berlin
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