Mittwoch, 23.11.2022 WIRTSCHAFT IM OSTEN - IMMER MITTWOCHS +++ Was die Leipziger BMW-Werksleiterin Petra Peterhänsel im W+M-Interview verrät +++ Warum Brasilien und Deutschland näher zusammenrücken +++ News von 50Hertz/Elia, vom Zukunftspreis Brandenburg, von den insolventen MV-Werften, von EnviaM und LEAG ...
fast alle Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und unserer aktuell angespannten Situation bei den Energiepreisen könnten wir uns sparen, wenn wir denn ausreichend Erneuerbare Energien zur Verfügung hätten. Dem ist bekanntermaßen aber nicht so. Die anspruchsvollen Ziele, die der Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck am Jahresanfang verkündete, gelten: Klimaneutralität bis 2045 erreichen und bis 2030 den Anteil Erneuerbarer Energien auf 80 Prozent steigern. Unabhängig von den Veränderungen in der Welt war von Anfang an klar, dass diese Ziele nur erreichbar sind, wenn Planungs- und Genehmigungsverfahren einen Turbo bekommen. Habeck im Januar: „Die prioritären Gesetze, Verordnungen und Maßnahmen setzen wir jetzt aufs Gleis – ein erstes Klimaschutz-Paket kommt bis Ende April, ein zweites im Sommer.“ Was bisher daraus geworden ist, hat der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) zusammengefasst und als Reaktion darauf ein Beschleunigungspaket erarbeitet. Ein Jahr nach Habecks Zielverkündung schlägt ein Verband ein Beschleunigungspaket vor. Warum gibt es so etwas bislang noch nicht und wieso kommt es nicht aus dem Bundeswirtschafts- und Klimaministerium?
Übrigens: Heute könnte es eine erste gute Nachricht von der Fußball-WM geben. Aber nur, wenn Deutschland gewinnt.
Bewahren Sie sich einen klaren Blick. Herzliche Grüße
„Nimm Dir Zeit zum Nachdenken, aber wenn es Zeit für Aktionen ist, dann hör auf zu denken und tu es.“ Andrew Jackson, 1767-1845. 7. Präsident der Vereinigten Staaten.
NEWS-AUSWAHL
Elia-Studie prophezeit einen stark ansteigenden Stromverbrauch in der ostdeutschen Industrie bis 2030 +++ Den Zukunftspreis Brandenburg haben sechs Unternehmen bekommen, darunter auch das Unternehmen Chiracon (Siehe W+M-Beitrag) +++ Die Global Dream der insolventen MV-Werft in Wismar muss nicht verschrottet werden, weil Disney Interesse bekundet hat +++ Die Energieunternehmen enviaM und LEAG machen bei den Erneuerbaren Energien gemeinsame Sache +++ Beim Städteranking punkten gerade die ostdeutschen Städte Magdeburg und Halle +++
Die Werks-Chefin Petra Peterhänsel, gebürtige Eisenacherin, ist seit 40 Jahren in der Automobilbranche. Sie ist eine „Autofrau mit Benzin im Blut“, steht aber auch den E-Modellen offen gegenüber:
„Ich bin überzeugt von den effizienten Motoren, die BMW baut, stehe aber auch unseren E-Modellen positiv gegenüber. Immerhin ist die Nachfrage danach sehr groß und unser Ziel es, bis 2030 mindestens 50 Prozent unsere Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben zu versehen.“
Auch das Leipziger BMW-Werk bekommt die wachsenden Energiekosten zu spüren, sieht aber nicht tatenlos zu:
„Seit 2013 haben wir vier eigene Windräder, die 15 Prozent unseres Energieverbrauchs decken. Wir haben eine eigene Speicherfarm. Dort kommen bis zu 700 Hochvoltbatterien aus BMW i3 zu ihrem zweiten Einsatz.“
... und die Vorbereitungen zur Nutzung von grünem Wasserstoff sind auch schon im Gange:
„Vor zwei Wochen haben wir als erstes Automobilwerk der Welt an unserem „Green Day“ ein Pilotprojekt in der Lackiererei gestartet. Hier geht es um die alternative Nutzung von grünem Wasserstoff anstelle von Erdgas. Das ist die Richtung, in die wir gehen wollen. Wir wollen unabhängiger von Gas und nachhaltiger sein.“
Fachkräfte werden auch bei BMW gesucht, obwohl dies sicher ein attraktiver Arbeitgeber ist. Den Schlüssel zur Gewinnung geeigneter Fachkräfte sieht Peterhänsel im Angebot von attraktiven Perspektiven. Das gilt nicht nur große, sondern auch für klein- und mittelständische Unternehmen.
Das BMW Werk Leipzig ist die Geburtsstätte der E-Mobilität bei BMW und hat mit seiner Inbetriebnahme 2013 den Wirtschaftsstandort Sachsen und Ostdeutschland gestärkt. Heute sehen sich die Leipziger angesichts der rasanten Entwicklung in Ostdeutschland immer noch als einer der führenden Treiber der Entwicklung.
Johannes Dimas, ein deutscher Unternehmer aus Brasilien, der regelmäßig für Germany Trade & Invest (GTAI) über die brasilianische Wirtschaft berichtet, schrieb für W+M den nächsten Report in der W+M-Serie Internationale Märkte. Der Beitrag ist auch deshalb so wichtig, weil nach dem Regierungswechsel in Brasilien eine Verbesserung der der Beziehungen zu Deutschland zu erwarten ist.
Die Headlines des Berichts: Brasilien neu denken +++ Brasilien ist wichtig +++ Brasilien ist kompliziert +++ Brasilien hat Potenzial
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