Mittwoch, 19.10.2022 I
WIRTSCHAFT IM OSTEN - IMMER MITTWOCHS
 +++ Der ostdeutschen Wirtschaft gehen die Fachkräfte aus +++ Die insolvenzsicherste Investitionsanregung +++ Die Top-Unternehmen der Chemiebranche in Sachsen und Sachsen-Anhalt +++ Neues von der Leipziger Messe, Sonotec und der VNG AG +++ EINLADUNG zur Club-Lounge am 23. November 2022, 19:00 Uhr, Berlin Capital Club. Thema: Die Chemie- und Pharmabranche schlägt Alarm +++

Dies und mehr in W+M-Weekly und auf wirtschaft-markt.de.

 
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Energiekrise, Chipkrise, Lieferengpässe, Preisexplosionen, Inflation, Konjunktureinbruch und Rezession mit Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und den sozialen Frieden, Ungewissheiten für die Zukunft, der Krieg in der Ukraine und ambitionierte Klimaschutzziele. Angesichts dieser großen Herausforderungen scheint das Thema Fachkräfte zu verblassen, aber der Schein sollte trügen. Das Fehlen von Fachkräften, selbst an Nichtfachkräften, ist in vielen Branchen so hoch, dass auch dies existenzgefährdend für die Unternehmen werden kann. In einem W+M-Interview mit 50Hertz-CEO Stefan Kapferer vom April 2022 antwortet dieser auf die Frage, welches aktuell weitere Herausforderungen sind, denen sich der Netzbetreiber stellen muss: „Das Thema Personalmangel darf bei der Umsetzung der Energiewende nicht unterschätzt werden. Dieser zeigt sich schon jetzt in vielen Bereichen: Es fehlen Handwerker zur Installation von Solaranlagen, Elektrotechniker für den Netzausbau, es mangelt an Digitalexperten für die Smartifizierung der Netze und auch an Mitarbeitern in den Tiefbaufirmen, um nur einige Beispiele zu nennen. Die 50Hertz Transmission GmbH alleine hat im letzten Jahr 200 neue Stellen geschaffen und wir werden dieselbe Anzahl an neuen Personen auch in diesem Jahr einstellen.“ So wie 50Hertz geht es vielen Unternehmen. Noch reden aber viele um den heißen Brei herum.

Bewahren Sie sich einen klaren Blick.
Herzliche Grüße 

Ihr
Frank Nehring.

 
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Der ostdeutschen Wirtschaft gehen die Fachkräfte aus

Mein Kollege Matthias Salm recherchierte zum Thema Fachkräfte und hat einen interessanten wie alarmierenden Überblick verfasst.

„ In vielen ostdeutschen Branchen bremsen offene Stellen den Aufschwung aus. Die für die Transformation benötigten Fachkräfte fehlen nicht nur dem Mittelstand. Auch Großansiedlungen wie Intel oder Tesla erhöhen den Druck auf den Arbeitsmarkt.“

Der Mittelstand ist besonders betroffen:

Besonders fehlt es laut Umfrage an Technikern und Meistern. Gerade der kleine Mittelstand – Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern – leidet unter dem Fachkräftemangel. Bis  2030 werden 150.000 Erwerbsfähige auf dem sächsischen Arbeitsmarkt fehlen im Vergleich zu 2020. 2035 soll die Lücke schon 210.000 Beschäftigte betragen.

Es beginnt schon bei der Berufsausbildung:

„Das Fachkräftedilemma der Branche beginnt bereits bei den Jüngsten. So hatten in diesem Jahr nahezu 60 Prozent der Betriebe Probleme, geeignete Mädchen und Jungen für eine kaufmännische oder gewerblich-technische Berufsausbildung zu gewinnen”, beschreibt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost, die Lage. „Besonders schwierig ist die Situation in den technischen Berufsfeldern. Hier gibt es in vier von zehn Firmen freie Ausbildungsplätze.“

IT-Spezialisten sind nur in Berlin zu bekommen, wenn überhaupt:

Den Engpass bei den IT-Kräften teilen die Thüringer mit ganz Ostdeutschland. Lediglich in Berlin, ergab eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), ist die Lage noch entspannt. In Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern gestaltet sich die Suche nach Personal mit Digitalisierungskompetenzen hingegen besonders schwierig. Die Studie warnt davor, dass Ostdeutschland bei der Digitalisierung aus Mangel an Humankapital abgehängt werden könnte.

Das Handwerk schlägt Alarm:

Auswertungen der Arbeitsagentur bescheinigen besonders dem Flächenland Brandenburg wachsende Schwierigkeiten bei der Besetzung freier Stellen bei Pflegeberufen, in der Mechatronik, der Medizin- und Energietechnik, der Pharmazie, bei Rettungsdiensten, aber auch bei Klimatechnikberufen. Gerade der Fachkräftemangel im Handwerk könnte das Gelingen der Energiewende auf eine harte Probe stellen, schließlich sind es die Handwerker, die etwa die Umrüstung in der Wärmeversorgung auf Wärmepumpen oder Maßnahmen zur Energieeffizienz umsetzen müssen.

Hier geht es zum Beitrag. 

 
 

Tauben, Falken, Bullen, Bären und der DAX

Passend zum Thema äußert sich unser Experte Prof. Florian Stapper und verbindet seinen wirtschaftlichen Ausblick mit einer insolvenzsicheren Investitionsanregung. Sein Fazit:

„Das beste Investment ist und bleibt allerdings eine gute Ausbildung. Nirgends ist die Rendite besser und das Ausfallrisiko geringer.“

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Die Top-Unternehmen der ostdeutschen Chemieindustrie

Im vierten Teil der W+M-Serie stellen wir die Top-Unternehmen der ostdeutschen Chemieindustrie aus Sachsen vor.

CUP Laboratorien Dr. Freitag GmbH mit Sitz in Radeberg. Das Unternehmen mit rund 60 Beschäftigten versteht sich als Auftragslabor für die Pharmaindustrie und verfügt über eine hohe Kompetenz bei der Analyse von radioaktiven Arzneimitteln und.

Fit GmbH mit Sitz in Zittau-Hirschfelde beschäftigt mehr als 250 Arbeitskräfte und produziert Putz-, Wasch- und Spülmittel.

GlaxoSmithKline Biologicals NL der SmithKline Beecham Pharma GmbH & Co. KG mit Sitz in Dresden und 750 Beschäftigten produziert saisonale und pandemische Grippe-Impfstoffe, Hepatitis-Impfstoffe.

Herlac Coswig GmbH aus Coswig mit  rund 60 Beschäftigten ist spezialisiert auf Holzlacke, Holzbeizen, Industrielacke.

WACKER Chemie AG aus Nünchritz hat rund 1.500 Beschäftigte. Produkte sind: Polysilicium, Silicone, Pyrogene Kieselsäure, Silane

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Der Standort Sachsen-Anhalt ist das Zentrum der Chemiebranche in Ostdeutschland

In der Auswahl der Unternehmen, die mit Unterstützung durch die Nordostchemie-Verbände ermittelt wurde, nimmt Sachsen-Anhalt eine herausragende Rolle ein. Den ersten Teil der Auswahl finden Sie hier. 

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EINLADUNG zur W+M-Club-Lounge am 23. November 2022, 19:00 Uhr, Berlin Capital Club

Thema: Die Chemie- und Pharmabranche schlägt Alarm

Mit meiner Gesprächspartnerin Nora Schmidt-Kesseler, Hauptgeschäftsführerin der Nordostchemie-Verbände, diskutiere ich über die aktuelle Situation in der Branche und welche Folgen Beeinträchtigungen für jedermann mit sich bringen: Was verbirgt sich hinter dem sogenannten Dominoeffekt? Was kann, was muss geschehen? Steht die Branche Modell für die gesamte Wirtschaft?

Anmeldungen: events@berlincapitalclub 

 
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