Mittwoch, 12.10.2022 I
WIRTSCHAFT IM OSTEN - IMMER MITTWOCHS
Im W+M-Interview spricht Prof. Jörg Steinbach darüber, warum auch in diesen Krisenzeiten Brandenburg für Investoren interessant ist +++ Das Tourismusbarometer kann für Brandenburg einen guten Aufwärtstrend erkennen, wenn denn das Thema Fachkräftemangel nicht wäre +++ Auch die Schweiz hat Fachkräftemangel, warum sie aber ein interessanter Wachstumsmarkt ist, dem unsere Aufmerksamkeit gehören sollte, berichtet GTAI-Experte Karl-Heinz Dahm +++ Die LEAG kauft Pelletierwerke +++ Tesla ist Brandenburgs größter privater Arbeitgeber +++ Smulders will für sein neues Werk Platz auf dem Gelände der ehemaligen MV-Werften, das nun aber dem Verteidigungsministerium gehört +++

Dies und mehr in W+M-Weekly und auf wirtschaft-markt.de.

 
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

ursprünglich für Ende Oktober geplant, wegen der Dringlichkeit aber vorgezogen, legte die Gaspreis-Kommission nach einigen Nachtschichten im Endspurt Vorschläge für ein Szenario vor, welches Haushalte, aber auch die Wirtschaft vor den unkalkulierbaren Preisentwicklungen bei Gas schützen soll. Nun muss die Regierung schnell die Umsetzbarkeit der Vorschläge prüfen und umsetzen. Die Botschaft für die privaten Verbraucher schafft Vertrauen in die Zukunft. Auch wenn die Preise steigen, bleiben Sie überschaubar und es lohnt sich, sparsam mit Energie umzugehen.
Die Botschaft für die Industrie ist sicher noch wichtiger, denn hier führt die ungebremste Preisentwicklung nicht nur zu Wettbewerbseinbußen international, sondern auch ganz konkret zum Exitus für so manches Unternehmen und beschädigt die energieintensiven Branchen mit allen denkbaren Folgen bis in den sozialen Bereich hinein. Die massiven Hilfen für die Wirtschaft werden die EU nicht erfreuen, da muss Deutschland sich aber durchsetzen.

Die aufkommenden Rufe nach mehr Gerechtigkeit sind sicher immer irgendwie berechtigt, jetzt aber bitte nicht konstruktive Vorschläge zerreden, sondern schnell handeln.

Bewahren Sie sich einen klaren Blick.
Herzliche Grüße 

Ihr
Frank Nehring.

 
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Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach: „Das Interesse der Investoren an Brandenburg ist ungebrochen.“ 

Im W+M-Interview mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach äußerte er sich zum Thema Abhängigkeiten von Importen:

„Ich habe beruflich viele Jahre in der chemischen Industrie verbracht. Dort habe ich gelernt, sich nicht in die Abhängigkeit eines einzigen Rohstofflieferanten zu begeben. Dieses Prinzip wurde in der Energiepolitik lange Zeit vernachlässigt. Wir müssen nun noch stärker in einem europäischen Kontext agieren. Wir müssen auch deutlicher den Wert der europäischen Gemeinschaft kommunizieren, den Menschen erklären, wie notwendig es ist, in dieser Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, statt Partikularinteressen zu verfolgen.“

In der Diskussion um die Wirksamkeit der Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland bezieht Steinbach eine klare Position:

„Ich habe mich mit dieser Frage zuletzt intensiv beschäftigt. Es liegen belastbare Zahlen vom Europäischen Rat über die Folgen der Sanktionen vor. Dort lässt sich nachlesen, dass die russischen Im- und Exporte um 30 bis 35 Prozent eingebrochen sind, auch auf den Gebieten, in denen Russland zur Fortführung des Krieges auf Importe angewiesen ist, etwa bei der Hochtechnologie.“

... und ergänzt:

„Die Politik hat zu wenig veranschaulicht, dass wirtschaftliche Sanktionen einen langen Atem erfordern und erst dann eine nachhaltige negative Wirkung auf die russische Wirtschaft ausüben. Ich schätze diese Wirkung als deutlich gravierender ein als mancher andere in der politischen Diskussion, aber nicht aus einem Gefühl heraus, sondern auf der Basis von Fakten und Daten, die uns zur Verfügung stehen.“

Steinbach, bekannt als Wasserstoffversteher und -förderer antwortet auf die Frage, ab wann man denn mit dem Einsatz grünen Wasserstoffs realistisch rechnen kann, weiß:

„Die Prognosen gehen davon aus, dass 2027 die vorhandenen technischen Ideen praxistauglich sein werden. Das ist auch ein realistischer Zeitraum für den Ausbau der Infrastruktur, etwa der Wasserstoffpipeline von Rostock in den mitteldeutschen Raum und die daran angebundenen lokalen Verteilnetze. Ich bin mir sicher, dass die Welt der Energieversorgung 2030 eine deutlich andere sein wird als heute. Bei vielen Entwicklungen, sei es die Batterietechnologie oder die Nutzung der Geothermie, haben wir in Deutschland immer nur reagiert, deshalb sind wir gegenüber anderen Wirtschaftsräumen bis zu zehn Jahre im Rückstand. Das muss sich ändern, wir müssen bei solchen technischen Entwicklungen wieder vor die Welle kommen.“

Wie überall sind auch in Brandenburg die Fachkräfte knapp. Dazu sagt der Minister:

„Wir versuchen mit etablierten und neuen Konzepten, die vorhandenen Fachkräfte im Land zu halten und auch weiterzubilden und darüber hinaus, neue hinzuzugewinnen. Dabei werden wir deutlich stärker das Thema Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland in den Fokus rücken. Wir sind zum Glück an einem Punkt angelangt, wo auch in den Betrieben die Bereitschaft vorhanden ist, sich diesem Thema zu öffnen und einen Kulturwandel in den Unternehmen einzuleiten.“

Hier geht es zum Interview. 

 
 

Mit dem Tourismus geht es wieder aufwärts, wenn die Fachkräfte nicht fehlen würden 

Die Ergebnisse des Sparkassen-Tourismusbarometer 2022 des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) bescheinigen Brandenburg eine sehr gute Entwicklung:

Jüngste Zahlen belegen, dass das gewerbliche Übernachtungsaufkommen im Land Brandenburg fast wieder das Nachfrageniveau 2019 vor der Corona-Krise erreicht hat.

Das Land Brandenburg nimmt damit bundesweit eine Spitzenposition ein, die nur noch von Schleswig-Holstein übertroffen wird mit einem Nachfrageplus von 3,1 Prozent in den ersten sieben Monaten 2022 gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 2019 vor der Corona-Krise.

Die Zimmerpreise im Land Brandenburg stiegen während der Corona-Krise leicht an und näherten sich dem durchschnittlichen ostdeutschen Preisniveau. Lagen sie 2019 etwa auf einem Niveau von durchschnittlich etwa 70 Euro, so kostet ein Zimmer aktuell 2022 durchschnittlich 106 Euro. Der ostdeutsche Zimmerpreis beträgt aktuell durchschnittlich 112 Euro.

Die Zimmerauslastung liegt aktuell bei 72 Prozent und damit in etwa auf dem Vor-Corona-Niveau. Die Zufriedenheit der Gäste mit dem Zimmerpreis ist im Rahmen des Trust Score vergleichsweise gering ausgeprägt.

Die Tourismusbetriebe stehen vor der Herausforderung, dass die Gäste gerade bei steigenden Preisen hohe Qualität und kundennahen Service erwarten, zunehmend auch nachhaltige Tourismusangebote, dies aber bei wachsender Personalknappheit. Deshalb muss ein stärkerer Fokus auf das Thema Mitarbeiterbindung gelegt werden:

Mitarbeiterbindung muss künftig stärker in den Fokus gerückt werden. Eine Online-Befragung im Gastgewerbe und der Freizeitwirtschaft in Ostdeutschland für das Tourismusbarometer ergab, dass insbesondere Vereinbarkeit von Beruf und Familie (73 Prozent), finanzielle Anreizsysteme (59 Prozent), flexible Arbeitszeit (58 Prozent), Einbezug Dienstplangestaltung (56 Prozent) und im Homeoffice/remote arbeiten (52 Prozent) in den Betrieben an Bedeutung gewonnen haben.

Hier geht es zum Beitrag.

 
 

Schweiz – ein interessanter Wachstumsmarkt 

In der W+M-Serie Internationale Märkte kommen Länderexperten von Germany Trade and Invest GTAI zu Wort, die mit ihrer Expertise Impulse für einen stärkeren internationalen Austausch setzen wollen. Hier der Beitrag zur Schweiz von Karl-Heinz Dahm.

Trotz der geringen Größe des Landes zählt die Schweiz zu den führenden Industrienationen. Beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf liegt sie mit 8,7 Millionen Einwohnern im weltweiten Vergleich auf Platz 2 hinter Luxemburg. Die Kaufkraft der schweizerischen Haushalte ist trotz eines hohen Preisniveaus die höchste in Europa. Im Jahr 2021 belief sich das BIP des Landes auf rund 687 Milliarden Euro.

Deutschland ist größter Handelspartner

Auch die Schweiz leidet unter Fachkräftemangel

Deutliche Abkühlung der Konjunktur erwartet

Digitalisierung, Robotik und KI bieten Chancen für deutsche Unternehmen

Hier geht es zum Beitrag.

 
 

News aus dem W+M-Nachrichtenportal

LEAG-Gruppe kauft Pelletierwerke in Sachsen und Sachsen-Anhalt 

GDW-Chef Axel Gedaschko: Wohnungswirtschaft begrüßt den Vorschlag der Expertenkommission Gas 

Tesla ist jetzt größter privater Arbeitgeber in Brandenburg

Smulders will an der Ostsee Konverterplattformen für Windenergie auf See bauen 

Automobilzulieferindustrie: Betriebsschließungen drohen trotz voller Auftragsbücher 

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