Mittwoch, 05.10.2022 I WIRTSCHAFT IM OSTEN - IMMER MITTWOCHS Im W+M-Interview spricht Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG, über die Versorgungssicherheit von Gas und Strom, den Ausbau der erneuerbaren Energien und bürokratische Hemmnisse, welche die Energiewende bremsen.+++ Prof. Dr. Gernot Barth plädiert dafür, die Mitwirkung der Bürger als legitimen Bestandteil des gesamten (Planungs-)Verfahrens zu begreifen +++ Die „Top-Unternehmen der ostdeutschen Chemieindustrie" aus Mecklenburg -Vorpommern +++ Die Bundestagsabgeordnete Wiebke Papenbrock (SPD) über ihren Wahlkreis in Brandenburg +++ Gunnar Giese übernimmt Geschäftsführung von Bürgschaftsbank und Mittelständischer Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt +++
die Energiekrise stürzt die deutsche Wirtschaft in eine Rezession, so das Fazit des IWH. Das betrifft auch die Konjunktur in Ostdeutschland. In diesem Jahr wird die ostdeutsche Produktion laut Prognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit 1,5 Prozent etwas stärker expandieren als in Deutschland insgesamt. Für das kommende Jahr dürfte der Rückgang in Ostdeutschland mit 0,1 Prozent weniger deutlich ausfallen als im Westen (Deutschland: -0,4 Prozent). Für das Jahr 2024 wird ein Zuwachs von 1,7 Prozent prognostiziert (Deutschland: 1,9 Prozent). Mehr.
Um die hochleistungssportlichen Ziele beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, braucht es die massive Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Dieses Thema bewegt die Gemüter, denn wenn es zu keiner rasanten Beschleunigung kommt, sind die Ziele der Energiewende nicht zu schaffen. Wenn sich auch 50Hertz freut, nun den Bescheid zum Abschluss des Genehmigungsverfahrens für die Stromleitung zwischen Sachsen und Thüringen bekommen zu haben, hat es bislang doch fast sieben Jahre gedauert. Ist das schon ein beschleunigtes Verfahren? Hoffentlich nicht.
Herzliche Grüße
Ihr Frank Nehring.
Mehr Tempo in der Energiewende
W+M hat mit dem Vorstandsvorsitzenden der EWE Stefan Dohler gesprochen. Auch seine Forderung: „Die Prozesse müssen deutlich beschleunigt werden.“
Selbst wenn die Annahme besteht, dass es den Energieversorgern eigentlich gut gehen sollte, erklärt Stefan Dohler: „Die Lage ist zurzeit bei allen Energieversorgern extrem angespannt. Und dies betrifft gleich zwei Aspekte: Die Versorgungssicherheit, die für uns sehr lange Zeit gar nicht zur Debatte stand, sondern selbstverständlich war, sowie die Entwicklung der Preise. Beides steht natürlich in einem engen Zusammenhang.“
Die aktuelle Krise hat das Verständnis für den Ausbau der erneuerbaren Energien stark wachsen lassen. „Wir erleben, dass sehr viele, auch gewerbliche Kunden, jetzt beispielsweise PV-Anlagen nachfragen.“
EWE hat viel investiert in die erneuerbaren Energien und mit der Gründung der Alterric GmbH den größten Onshore-Windpark-Betreiber in Deutschland mit 2.300 Megawatt installierter Leistung geschaffen. Dohler betont: „In unserer Projekt-Pipeline in ganz Europa warten weitere 9.000 Megawatt.“
Letztlich geht es um das Thema Schnelligkeit. „Die Geschwindigkeit hängt sehr stark davon ab, wie schnell wir die Genehmigungen und Freigaben für solche Windparks bekommen. Die bürokratischen Genehmigungsprozesse hemmen den Ausbau derzeit noch massiv, auch weil die personelle Ausstattung der Behörden nicht ausreichend ist. Das muss sich ändern, die Prozesse müssen deutlich beschleunigt werden.“
Den Bürger frühzeitig einbinden, ihm richtig zuhören und keinen ausgrenzen
Oft werden die Bürgerproteste für lange Genehmigungsverfahren verantwortlich gemacht. Aber auch in Beschleunigungsszenarien wird es die Bürgerbeteiligung geben. Prof. Dr. Gernot Barth ist Leiter der Steinbeis Wirtschaftsmediation mit Sitz in Leipzig. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Bürgerbeteiligung an Infrastrukturprojekten, für die das Institut im Auftrag von öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen die Moderation, Mediation und Kommunikation übernimmt. Sein Credo:
„Die Mitwirkung der Bürger ist als legitimer Bestandteil des gesamten Verfahrens zu begreifen.“
Wiebke Papenbrock (SPD) In der W+M-Umfrage unter den ostdeutschen Bundestagsabgeordneten veröffentlichen wir die Antworten der SPD-Politikerin Wiebke Papenbrock, die für den Wahlkreis Prignitz – Ostprignitz-Ruppin – Havelland in Brandenburg kandidierte.
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