Mittwoch, 07.06.2023 WIRTSCHAFT IM OSTEN - IMMER MITTWOCHS
+++ Wie problematisch die Lage in Ostdeutschland bei Unternehmensnachfolgen ist +++ Warum eine aktuelle Civey-Erhebung bei ostdeutschen Unternehmen Fragen aufwirft +++ Was es mit der ersten E-Fuels-Lieferung aus Sachen auf sich hat +++ Wie die Dresdner Saxonia-Gruppe expandiert +++ Warum die kraftlose Konjunktur Thailand ausbremst +++
Wohlstand für alle – das war der Wirtschaftswunder-Claim der 50er Jahre – geprägt vom damaligen Kanzler Ludwig Erhard. Das war aber auch das Narrativ dieser Zeit, das weite Teile der Bevölkerung motivieren konnte, den Aufschwung auch persönlich zu unterstützen. Heute diskutieren wir oft, wie ein neues Wirtschaftswunder zu erzeugen sei, sind aber praktisch weit entfernt davon. Das Wirtschaftswachstum hat sich aktuell erledigt, bislang sprechen wir noch von einer technischen Rezession, aber immerhin. Wir leben in einer komplizierten Phase der Transformation und die Hoffnung auf ein zweites Wirtschaftswunder mag zwar gut klingen, ist aber kurzfristig auch genauso unrealistisch. Das sieht auch Clemens Fuest vom Ifo so. Er betont, dass die Politik aktuell mehr gefordert ist, den wirtschaftlichen Niedergang zu verhindern. (Zitat der Woche) Was also tun? Ein erster Schritt wäre vielleicht die Entwicklung eines neues Narrativ für die Zukunft, das wie einst die Mehrheit der Gesellschaft erreicht und eine klare Motivation für den klimagerechten Umbau der Gesellschaft schafft. Schon die Diskussion darüber wäre ein Fortschritt. Allerdings ist davon derzeit nichts zu merken.
Am Sonntag beginnt in Bad Saarow bei Berlin das diesjährige Ostdeutsche Wirtschaftsforum. Auch Olaf Scholz, Robert Habeck und Hubertus Heil werden anwesend sein. Vielleicht eine gute Gelegenheit, mal nachzufragen.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Restwoche und bewahren Sie sich einen klaren Blick. Herzlichst
W+M-Report: Generationswechsel auf dem Chefsessel #2 Die Lage in Ostdeutschland Im ostdeutschen Mittelstand wächst die Zahl der Unternehmen, die eine Nachfolge suchen. Gerade die Generation der Gründer und Gründerinnen aus der Wendezeit nähert sich ihrem wohlverdienten Ruhestand. Doch die wirtschaftlich unruhigen Zeiten und fehlender unternehmerischer Nachwuchs erschweren den Übergabeprozess. Im zweiten Teil des Reports von Matthias Salm geht es um die Lage in Ostdeutschland.
Teil 3 – 13.06.2023: Ausgewählte Informationsangebote der Kammern
Einige Kernaussagen des zweiten Teils:
Für … die abgebenden Unternehmer wurde 2015 die NACHFOLGEZENTRALE MV eingerichtet.
Die AG Unternehmensnachfolge der IHK Chemnitz erarbeitet derzeit einen Fahrplan für die weitere Akquise zum Thema „Sensibilisierung der Unternehmensübergeber“ und der Intensivierung des Matchings zwischen Übergebern und Übernehmern.
2011 wurde mit Partnern das Nachfolgenetzwerk „FOLGERICHTIG” gestartet. (IHK Dresden)
Die Thüringer Wirtschaftskammern haben sich 2022 zum „Kammernetzwerk Unternehmensnachfolge“ zusammengeschlossen.
Das Angebot der IHK Erfurt: Im ihrem Nachfolgeclub können sich Übernahmeinteressierte registrieren. Die Berater der Kammern prüfen gezielt, ob die Mitglieder des Nachfolgeclubs, zu Unternehmen im Übergabeprozess passen.
Das Finden und Gewinnen von Unternehmensnachfolgern liegt in Sachsen-Anhalt hauptsächlich in den Händen der vier gewerblichen Kammern bzw. des Netzwerks Unternehmensnachfolge Sachsen-Anhalt.
… die IHK Cottbus (geht) im Rahmen des Brandenburgischen Nachfolgeprojekts von sich aus auf die betroffenen Unternehmen zu.
W+M News
Civey-Erhebung bei ostdeutschen Unternehmen wirft viele Fragen auf Ostdeutschland: Wachstumspotenzial und große Bedeutung der Energiewende versus mangelnder Glaube an den Erfolg der Transformation und geringes Engagement für den Klimaschutz im eigenen Unternehmen. Eine Studie sorgt für Verwirrung. (…)
In Sachsen gibt es E-Fuels: Demoanlage liefert ersten Kraftstoff Die Bergakademie Freiberg und der Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC) haben die Demonstrationsanlage entwickelt und wollen bis zum Jahr 2026 380.000 Liter E-Fuels herstellen. 15.000 Liter wurden nun zum Start bereitgestellt. (…)
Dresdner Saxonia-Gruppe kauft Fabrik in Pforzheim Die Dresdner Saxonia-Gruppe, eines der größten Familienunternehmen Sachsens, verfügt über ein breites Portfolio zur Erzeugung, Verarbeitung und Recycling von Edelmetallen und wächst immer weiter. Nun wird die Gruppe den Geschäftsbetrieb der Firma Strohheker-Schulz Stanz- und Hybridtechnik GmbH in Pforzheim übernehmen. (…)
Studie: 76 Prozent aller Bürogebäude in Europa könnten bis 2030 unvermarktbar sein Das internationale Immobilien-Beratungsunternehmen Cushman & Wakefield hat eine Analyse der Büroimmobilien in Europa veröffentlicht. Sie ist der Frage nachgegangen, wie gut diese Gebäudeklasse für die Zukunft gerüstet ist. Die Kriterien dafür waren die Ansprüche der Mieter sowie gesetzliche regulatorische Vorgaben im Jahr 2030. (…)
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