Mittwoch, 12.04.2023 WIRTSCHAFT IM OSTEN - IMMER MITTWOCHS
+++ Wie erfolgreiche Unternehmensnachfolgen organisiert werden +++ Warum für Frankreich unsichere Zeiten prognostiziert werden +++ Wie Brandenburg zum Standort moderner Bahnindustrie wird +++ Wie gut die ostdeutsche Wirtschaft bisher durch die Energiekrise gekommen ist +++ Welche Unternehmen die Energiehilfen in Brandenburg bekommen können +++
die nächste Printausgabe von Wirtschaft+Markt wirft ihre Schatten voraus. Unser Schwerpunkt wird das Thema Unternehmensnachfolge sein. Das Thema ist altbekannt und hoch brisant angesichts der großen Zahl der nach der Wende in Ostdeutschland gegründeten Unternehmen, deren Eigentümer sich altersbedingt aus dem Geschäftsleben zurückziehen wollen. Obwohl gerade zu diesem Thema unzählige Berater unterwegs sind, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern und viele Wirtschaftsverbände gute Services bieten, bleibt das Thema brisant und in der Regel nicht stressfrei lösbar.
Eine Lösung, die bislang viel zu wenig besprochen ist, wäre es einen Wechsel von einem Angebots- zu einem Nachfragemarkt zu vollziehen. Würde es nicht mehr Sinn machen, potenzielle Gründer für den Weg der Übernahme oder Nachfolge zu begeistern oder Führungskräften viel offensiver auch eine solche Karrierechance näherzubringen als die mühevolle Suche nach dem geeigneten Nachfolger? Wenn sich dann erst einmal Käufer und Verkäufer gefunden haben, kann alles ganz einfach sein, muss es aber nicht.
"Oft ist die Zukunft schon da, ehe wir ihr gewachsen sind." John Steinbeck, US-amerikanischer Schriftsteller
W+M Gastbeitrag
Harald Eisenach ist Sprecher der Geschäftsleitung Region Ost der Deutschen Bank und hat für W+M einen Beitrag zum Thema Unternehmensnachfolge geschrieben. Das Thema beschäftigt ihn schon lange und so manche Unternehmensnachfolge wurde durch seine Bank begleitet.
Das Nachfolgethema ist generell ein sensibles, aber gerade
„in den ostdeutschen Ländern, wo auf die Gründungswelle der 1990er-Jahre nun die Nachfolgewelle folgt, bedürfen im Zeitraum 2022 bis 2026 mehr als 31.500 Unternehmen einer Nachfolgelösung (Quelle: Institut für Mittelstandsforschung) und Angaben der KfW zufolge ist bereits jeder dritte Unternehmer 60 Jahre oder älter“,
so Harald Eisenach. Er betont zugleich, dass für die attraktiven Unternehmen in der Regel auch Nachfolger gefunden werden.
„Erfolgskritisch ist aber der Faktor Zeit: Natürlich gibt es im operativen Geschäft des Unternehmers oder der Unternehmerin immer wieder Gründe, das Nachfolge-Thema auf die lange Bank zu schieben.“
Schnell baut sich aber gefährlicher Zeitdruck auf, der den gesamten Prozess stören kann. Dieser Hinweis zieht sich durch alle Ratgebertexte, aber wer denkt schon zehn Jahre früher an den Stress mit der Nachfolge. Am einfachsten ist da wohl, alles innerhalb der Familie zu regeln. Eisenach dazu:
„In den Augen Vieler gilt die Nachfolge aus der eigenen Familie traditionell als Idealfall. Doch wollen etwa Sohn oder Tochter überhaupt in die elterlichen Fußstapfen treten? Ist eine persönliche Eignung gegeben und welche Weichen für eine entsprechende Ausbildung sind dann zu stellen?“
Egal, ob familienintern oder nicht, in jedem Fall braucht es guten Rat von extern. Hier geht es vor allem um juristische und steuerrechtliche Fragen. Der Inhaber mag sein Unternehmer kennen, für eine professionelle Due Diligence reicht es definitiv nicht aus. Da sind einfach zu viele Filter über der Realität, was auch den eigentlichen Kaufpreis anbelangt. Dazu schreibt Eisenach:
„Stichwort Kaufpreis: er ist in vielen Verhandlungen ein Knackpunkt. Natürlich will jeder Unternehmer einen guten Preis für sein Lebenswerk erzielen. Allerdings ist der Preis für die meisten Inhaber nicht das allein ausschlaggebende Kriterium.“
Ostdeutsche Wirtschaft bisher gut durch Energiekrise gekommen Im Jahr 2022 hat die ostdeutsche Wirtschaft mit 3,0 Prozent deutlich stärker expandiert als die Wirtschaft in Westdeutschland (1,5 Prozent). Hintergrund ist eine robustere Entwicklung der Arbeitnehmer- und Rentnereinkommen. Auch für das Jahr 2023 prognostiziert das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) deshalb mit 1 Prozent eine höhere Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts in Ostdeutschland als in Deutschland insgesamt (0,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote dürfte mit 6,8 Prozent im Jahr 2023 und 6,7 Prozent im Jahr darauf in etwa stagnieren. (…)
Villa Contessa – Brandenburgs einziges 5 Sterne superior Hotel Wer schon in Bad Saarow am Scharmützelsee war, konnte die beiden weißen Villen neben dem Theater nicht übersehen. Das Villa Contessa Luxury Spa Hotel, das vor wenigen Wochen als einziges Hotel in Brandenburg durch die DEHOGA-Prüfungskommission 5 Sterne superior zugewiesen bekam, ist nun auch im FALSTAFF SPA GUIDE 2023 mit “ausgezeichnet” bewertet worden. (…)
Energiehilfen für Unternehmen starten in Brandenburg Am 11. April startete in Brandenburg nun ein weiteres Unterstützungsprogramm für energieintensive und damit besonders stark betroffene Unternehmen. Mit der Härtefallhilfe unterstützt das Land kleine und mittlere Unternehmen in den Fällen, in denen die Preisbremsen des Bundes für die diversen Energieträger nicht ausreichen. Dafür stehen insgesamt 30 Millionen Euro aus Mitteln des Bundes zur Verfügung. (…)
W+M Exklusive Beiträge
GTAI-Wirtschaftsausblick: Frankreich – Unsichere Aussichten für 2023 Germany Trade and Invest (GTAI) erarbeitet regelmäßig Wirtschaftsausblicke für wichtige Märkte. Hier der Beitrag zu Frankreich von Frauke Schmitz-Bauerdick aus Paris. Frankreichs Wirtschaft hält sich trotz der Dauerkrise solide. Dennoch bleiben die Aussichten für 2023 verhalten. Ab 2024 erwartet die Zentralbank einen Konjunkturaufschwung. (...)
W+M-Länderreport Brandenburg: Ein Land im Aufbruch und Umbau – Teil 2/3 Brandenburg wird immer mehr zu einem wichtigen Standort der Bahnindustrie. Auf der anderen Seite wird das Ende der Kohleförderung in der Lausitz zur großen Transformationsaufgabe für Brandenburg. Der exklusive W+M-Länderreport erscheint als Serie in drei Teilen. Von Matthias Salm.
04.04.2023 Teil 1: Tesla, Neues Zentrum der Batterieindustrie, Unsichere Zukunft in der Automobilindustrie, Luftfahrtbranche als Exportschlager
11.04.2023 Teil 2: Wichtiger Standort der Bahnindustrie, Wachstum stößt auf Flächenmangel, Ende der Kohleförderung in der Lausitz
18.04.2023 Teil 3: Chemieindustrie vor großen Herausforderungen, Industrie will klimaneutral werden, Filmstandort Babelsberg international begehrt
W+M Veranstaltungen
Einladung zur nächsten W+M-Club-Lounge am 24. Mai 2023, 19:00 Uhr, Berlin Capital Club, Mohrenstraße 30, 10117 Berlin Frank Nehring diskutiert mit dem Fachberater für Unternehmensnachfolge Dr. Joachim Feske zum Thema
Mittelstand retten!
Neue Ideen für die erfolgreiche Unternehmensnachfolge Goldene Zeiten für neue Unternehmer Die zehn häufigsten Stolpersteine bei Unternehmensnachfolgen
Die Club-Lounge ist eine Kooperationsveranstaltung von Wirtschaft+Markt und dem MPW – Forum für Medien, Politik und Wirtschaft im Berlin Capital Club.
Anmeldung:events@berlincapitalclub.de. Teilnehmerbeitrag: 49 Euro inkl. Köstlichkeiten aus Küche und Keller.
W+M Weekly Wenn Sie diesen Newsletter an Freunde schicken möchten, freuen wir uns. Wenn Sie ihn von Freunden erhalten haben, können Sie ihn hier auch direkt bestellen.
Sie haben sich für diesen Newsletter angemeldet. Wenn Sie ihn nicht mehr beziehen möchten, können Sie sich hier abmelden. 2022 - W+M Wirtschaft und Markt GmbH. | Impressum