Der Osten rettet Deutschland? Mario Czaja: Wie der Osten Deutschland rettet – Lösungen für ein neues Miteinander. Herder, 192 Seiten, 20 Euro, ISBN 978-3-451-39829-2 Frisch in den Bücherregalen ein weiteres Buch zum Thema Ostdeutschland. Verfasst von Mario Czaja, geboren 1975 im Berliner Osten zog er 2021 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Marzahn-Hellersdorf in den Deutschen Bundestag ein und wurde kurz darauf von Friedrich Merz zum CDU-Generalsekretär gemacht. So überraschend das Angebot für Czaja auch war, so schnell war die Amtszeit nach nur anderthalb Jahren auch wieder vorbei. Czaja kommt aus dem Osten, er kennt den Osten und es ist ihm ein Anliegen, etwas für den Osten zu tun. Noch bei Bestseller-Professor Oschmann war der Osten eine Erfindung des Westens, bei Czaja rettet der Osten Deutschland. Ein interessanter Ansatz. In neun Kapiteln wandert der Autor durch die angesagten Problemthemen vom Aufbau Ost über Chancengerechtigkeit bis hin zur Außenpolitik. Das Verdienst des Autors besteht darin, dass er nicht bei den allgemeinen Beschreibungen verharrt, sondern konkrete Vorschläge unterbreitet. Sein Plädoyer für einen Aufbau Ost 2.0, für Sonderförderzonen, Kinderstartkapital und Ostquote mag man befürworten oder nicht, ein Beitrag zur Diskussion sind sie allemal. Fazit: Sehr lesenswert. Wer weiß, wo die politische Karriere Mario Czaja hinführt und was aus seinen Vorschlägen wird.
Sportler, Softwareentwickler und Unternehmer Rolf Heinemann: Eine Lebensgeschichte zwischen Sport und Robotron. Rohnstock Biografien, 400 Seiten, 25 Euro, ISBN: 978-3-9825223-4-0 Der 1937 geborene Rolf Heinemann erzählt seinen Werdegang. Es ist die Geschichte des sportlichen Orientierungsläufers, des Datenbankmannes von Robotron zu DDR-Zeiten und des Gründers der Robotron Datenbank-Software GmbH. Das Buch ist ein geschichtlicher Exkurs vom Beginn der DDR über den Wechsel von der Plan- in die Marktwirtschaft bis in die heutige Zeit. Beeindruckend zu lesen, wie der Sport in der DDR international Türen öffnen konnte, wie versucht wurde, in die Informationsverarbeitung einzusteigen und international mitzuhalten. Fazit: Diese Autobiographien ergänzt die Palette rund um die vielen Neuerscheinungen zum Thema Ostdeutschland.
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