W+M sprach mit Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, über die wirtschaftliche Lage im Land, Großansiedlungen und den Mittelstand, natürlich über Intel, aber auch über Fachkräfte und Willkommenskultur sowie über seine Erwartungen an die Unternehmerschaft im Land und die Bundesregierung in Berlin. Sven Schulze ist guter Dinge. Selbst wenn wir über die in Deutschland aktuelle Konjunkturschwäche sprechen, weiß er für sein Land Sachsen-Anhalt viele optimistische Worte: „Wir sind substanziell aber eher stärker aufgestellt als andere Regionen in Deutschland. Das verdanken wir einer starken mittelständischen Wirtschaft, die sich sehr resilient zeigt. Hinzu kommt gegenwärtig eine besondere Aufbruchsstimmung. Sachsen-Anhalt ist ein attraktiver Standort für Investitionen in bislang ungeahnter Größenordnung geworden.“ Grund dafür ist nicht nur die Großansiedlung Intels, die alles überragt. Es sind auch Ansiedlungen von Daimler Trucks in Halberstadt oder AVNET in Bernburg. Besonders stolz ist er allerdings auf das Lob dieser Unternehmen: „Beide Unternehmen haben uns übrigens bescheinigt, dass sie in Sachsen-Anhalt tatsächlich die vielbeschworene Deutschlandgeschwindigkeit kennengelernt haben. Und dass, obwohl die bürokratischen Hürden in Deutschland und der EU nach wie vor sehr hoch sind.“ Bei allem Optimismus sieht Schulze die angespannte Stimmung in vielen Branchen. Er betont: „Der Ausblick für die Zukunft ist für einige Unternehmer nebulös. Sie sehen Herausforderungen vor sich, ohne zu wissen, wie man lösen sie kann.“ Das alle bewegende Thema der Verfügbarkeit von Fachkräften kennt auch Schulze und spricht klare Worte für den nötigen Zuzug und die erforderliche Willkommenskultur. Schulze: „Eine aktive Willkommenskultur entsteht durch gemeinsames Engagement und gegenseitige Wertschätzung. Mit Offenheit, Hilfsbereitschaft und politischem Willen von allen Seiten können wir ein integratives und zukunftsorientiertes Miteinander gestalten.“ Erfolgreiche Unternehmensnachfolgen sind existentiell für den Mittelstand. Das sieht auch Schulze so, verknüpft dies aber auch mit klaren Empfehlungen an die Unternehmer: „Die Gewinnung von Nachfolgern ist ein großes Thema. In Ostdeutschland steht ein Generationswechsel bevor, genaugenommen ist er überfällig." „Meine Erwartung an Unternehmer ist, dass sie in ihrem Alltag nicht nur über die Bürokratie und die sonstigen Belastungen klagen, sondern auch die Vorteile herausstellen. Mit Klagen gewinnt man keinen Nachwuchs.“ Von der Bundesregierung erwartet der Landesminister, „dass sie besser als bisher ihrer Rolle gerecht wird.“ Lesen Sie den ganzen Beitrag im W+M-Onlinemagazin.
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