W+M sprach mit dem Präsidenten des Deutsch-Französischen Wirtschaftskreises Berlin Dirk Schneemann über die Arbeit des Wirtschaftskreises, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern und über die Frankreich-Initiative Ostdeutschland. Deutschland-Frankreich: Wir brauchen mehr Verständnis für die Positionen des anderen, betont Dirk Schneemann im Gespräch: „Wir haben es vielfach mit unterschiedlichen Sichtweisen zu tun und der Unfähigkeit (auf beiden Seiten), Perspektivwechsel zu betreiben, um die Position des anderen besser zu verstehen – und das führt zu einem permanenten Misstrauen ... Das jüngste Regierungstreffen in Hamburg sollte hier einen neuen Spirit bringen – es wäre zu wünschen, aber dazu bräuchte es weitaus mehr als ein symbolisches Treffen mit Fischbrötchen …“ Frankreich und der Osten Deutschlands, hier ist noch viel Luft nach oben. Schneemann: „Wenn man sich die deutsch-französischen Beziehungen näher ansieht, sind es eigentlich seit 1990 fast ausschließlich „west“-deutsch-französische Beziehungen – die östlichen Bundesländer spielen dabei kaum eine Rolle. Besonders auffällig ist das in der Wirtschaft. Alle bilateralen Wirtschaftsförderungen befinden sich wie „vor der Wende“ in den alten Bundesländern. Von den o.g. Wirtschaftskreisen gibt es auch keinen im Osten – mit Ausnahme des Berliner DFWK, der aus dem ehemaligen Westberliner „Club des Affairs“ hervorging.“ Seit etwa einem Jahr gibt es die NFOst – die Frankreich-Initiative Ostdeutschland. Warum haben wir Dirk Schneemann gefragt: „Wenn man die deutsch-französischen Beziehungen allumfassend entwickeln will, ihre Potenziale auch – eingebettet in einen europäischen Demokratisierungsprozess – nutzen will im Sinne einer neuen europäischen Souveränität, dann geht das nur, wenn man das gesamte wiedervereinigte Deutschland hier im Blick hat – und zwar auf allen Ebenen des wirtschaftlichen, politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Lebens. Und den Finger genau in diese Wunde zu legen, brauchte es offensichtlich eine solche Initiative – wobei uns das Echo darauf wohl recht gibt.“ Lesen Sie das ganze Interview im W+M-Onlinemagazin.
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